Der Weg der inneren Integration

Emotionale Heilung und persönliche Reife stellen bedeutende Meilensteine auf unserem Weg der inneren Entwicklung dar. Sie sind eng verbunden mit dem sogenannten emotionalen Gewebe – dem emotionalen Körper –, der neben unserem physischen Sein, unseren Grundbedürfnissen und mentalen Funktionen eine zentrale Rolle einnimmt.
Aus diesem emotionalen Gefüge entspringen die meisten unserer Impulse, sei es konstruktiv oder destruktiv, bewusst oder unbewusst. Die innere Landschaft dieses emotionalen Körpers ist äußerst vielschichtig und komplexer, als allgemein angenommen wird.

In den letzten Jahrzehnten hat das Konzept des sogenannten „inneren Kindes“, das ursprünglich auf den Psychologen Carl Gustav Jung zurückgeht, an Popularität gewonnen und eine Vielzahl therapeutischer Ansätze inspiriert. Das innere Kind repräsentiert die Summe jener Anteile, die im kindlichen Stadium im Unterbewusstsein verankert sind.
Jeder Mensch trägt eine Vielzahl innerer Anteile in sich – man kann sie auch als Subpersönlichkeiten bezeichnen –, die je nach Situation zeitweise das Ruder übernehmen und unser Verhalten maßgeblich beeinflussen. Diese Anteile zeigen sich beispielsweise in Momenten, in denen wir uns vornehmen, eine bestimmte Handlung auszuführen, und dann doch etwas völlig anderes tun – manchmal sogar das Gegenteil unseres ursprünglichen Vorhabens. In solchen Fällen agiert eine Subpersönlichkeit aus eigenen Motiven gegen unsere bewusste Absicht. 

Die bekannten Bilder von den „Engeln“ und „Teufeln“ auf den Schultern sind symbolische Darstellungen dieser widersprüchlichen Bedürfnisse und Ansichten verschiedener Subpersönlichkeiten. Sie spiegeln die innere Vielfalt wider, die unser Handeln prägt und formt.