Nur die wenigsten kennen die hervorragenden antibakteriellen Eigenschaften von kolloidalem Silber. Jetzt kommt der gesunde, weil chemiefreie und daher ungiftige Bakterienkiller zumindest über den Umweg von HighTech-Beschichtungen in modernen Kühlschränken weltweit wieder in die Haushalte.
Die Anwendung von Silber hat eine lange Geschichte. Seine besonderen Qualitäten schätzten schon die alten Phönizier, welche silberne Behälter verwendeten, um Wasser während langer Seereisen rein zu halten. Aus dem gleichen Grund legten später die amerikanischen Pioniere auf ihrem Weg nach Westen Silbermünzen in ihre Wasserfässer. Das Wissen um die Wirkung des Silbers führte im Mittelalter zu einer Anordnung des Vatikans, die vorschrieb, dass nur noch Messkelche aus Silber für die Kommunion verwendet werden dürfen, um die Ausbreitung von Krankheiten unter Gemeindemitgliedern und Priestern zu verringern.
Erst zu Anfang des letzten Jahrhunderts wurde Silber durch Antibiotika der pharmazeutischen Industrie vom Markt verdrängt und geriet in Vergessenheit. Das Gros der Öffentlichkeit weiß heute nichts mehr über die antibakteriellen und antimikrobiellen Eigenschaften des Silbers.
Silbereinsatz bei antibakteriellen Anwendungen aller Art
Allerdings erlebt Silber in jüngster Zeit eine Renaissance als antibakterielles Beschichtungsmaterial unter anderem hochwertiger Kühlschränke. Zum Beispiel die Firma Bosch beschichtet die Innenoberflächen ihrer Kühlschränke mit der auf natürlichem Silber basierenden Substanz AgION. AgION ist nach Angaben der Herstellerfirma AgION Technologies „die wirkungsvollste Methode, die jemals zur Kontrolle schädlicher Bakterien entwickelt wurde. Seine aktive Wirksubstanz – natürliches, ionisches Silber – hat im Labor seine Wirksamkeit gegen 650 Arten von Bakterien, Hefen und Pilzen bewiesen und kann durch seine Integration in die jeweiligen Herstellungsverfahren praktisch allen Produkten des täglichen Gebrauchs antimikrobielle Eigenschaften verleihen.“ (Quelle: www.agion-tech.com).
Wirkmechanismus des Silbers
Die amerikanische Firma AgION Technologies (Ag steht für Silber, Ion für die Anwendung reiner Silberionen) arbeitet seit 1997 mit der speziell entwickelten Beschichtung, in der in eine Zeolith-Trägerschicht Silber-Atome eingearbeitet sind. Diese treten bei Feuchtigkeit auf der Beschichtungsoberfläche nach aussen. Der Austritt der Silberionen ist genau bemessen und gleichmäßig. Damit wird über lange Zeit eine genau dosierte und zuverlässige Wirkung garantiert. Die Wirkung des Silbers basiert darauf, dass Silberionen gegen Mikroorganismen mit einfachen Zellstrukturen, wie Bakterien und Pilzen, auf drei Ebenen wirken. Sie hemmen die zellulare Atmung der Mikroorganismen, verhindern deren Zellproduktion und zerstören die Zellwände.
Keine Resistenzbildung wie bei Antibiotika
Gegenüber Mehrzellern verhält sich das Silber harmlos und auch vorteilhafter als zum Beispiel Antibiotika. Forschungen zeigten, dass sich die Interaktion der Silberionen mit multiplen Anbindungspunkten der Zellen von organischen Antibiotika vollkommen unterscheidet, wodurch das Risiko einer Zellmutation und einer Entwicklung von Resistenzen reduziert wird. Dies ist insbesondere wichtig, weil mittlerweile immer mehr Bakterien gegen herkömmliche Antibiotika Resistenzen entwickelt haben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im September 2001 vor der weltweiten Zunahme der Antibiotika-Resistenz von Bakterien gewarnt.
Vielfältige Anwendungen der Silberbeschichtung
Nicht nur im Haushalt läßt sich von den Eigenschaften des Silbers profitieren. AgION Technologies verweist weiterhin auf den erfolgreichen Einsatz in den Bereichen Medizintechnik und Lebensmittel-Verpackung. Für das AgION-Additiv liegt eine Zulassung der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA auch für den Einsatz in medizinischen Applikationen vor, die langfristig im Körper verweilen (Herzschrittmacher, Katheter etc.). „Laborversuche haben gezeigt, dass mit AgION™ behandelte, medizinische Produkte auf ihrer Oberfläche eine Bakterienreduktion von 99,99% aufweisen. AgION™ wurde erfolgreich im Einsatz gegen Vancomycin-resistente Enterococcus (VRE) Bakterien und Meticilin-resisente Bakterien getestet.“ Weitere Informationen finden Sie unter www.agion-tech.com.
Artikel von Julia Kant, zuerst erschienen im EnvedaMagazin